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Der Maus-Baum

Junge Setzlinge neben alten Bäumen in einem Eichenwald

Begleite einen kleine Eiche auf dem Weg zum großen Baum

In einem Waldgebiet zwischen Köln und Bonn wächst seit dem Frühjahr 2023 eine kleine Stieleiche. Sie ist einer von vielen jungen Bäumen, die hier zu einem neuen Wald heranwachsen sollen. In den nächsten Jahren werden wir den Baum regelmäßig mit der Kamera besuchen und beobachten, wie es ihm geht und wie er sich gemeinsam mit dem Wald verändert. Die Geschichten, die dabei entstehen, kannst du dir hier anschauen und so die kleine Eiche auf ihrem Weg zum großen Baum begleiten.

Maus-Baum, Teil 1

Hier kannst du sehen, wie der Maus-Baum gepflanzt wird.
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      Wie erkennst du eine Stieleiche?

      Stieleichen kannst du leicht an ihren Blättern erkennen. Sie sind länglich, haben einen sehr kurzen Stiel und tiefe Einbuchtungen an den Seiten, die ihnen ihre besondere Form geben.

      Woher kommt der Name?

      Ihren Namen verdankt die Stieleiche der Art, wie ihre Früchte an den Ästen hängen: Jede Eichel hängt einzeln an einem Stiel. Damit unterscheidet sich die Stieleiche zum Beispiel von der Traubeneiche, bei der die Eicheln eben in Trauben hängen. Bis du dir die ersten Eicheln am Maus-Baum anschauen kannst, wirst du dich allerdings noch ein wenig gedulden müssen: Das kann noch 20 Jahre dauern.

      Waldriesen

      Eichen aus Froschperspektive

      Wenn sie ausreichend Licht, Platz und Nährstoffen bekommen, können Stieleichen bis zu 35 Meter hoch wachsen und einen Stammumfang von über 10 Metern erreichen. Damit sind sie nicht nur beeindruckende Bewohner des Waldes, sie liefern auch Wohnraum und Nahrung für viele andere Lebewesen im Wald. 

      An der Rinde am Stamm wachsen Moose, Flechten und Pilze und in den Furchen der Rinde leben viele verschiedene Käfer- und Spinnenarten. Forscher und Forscherinnen haben herausgefunden, das auf einer Eiche über 500 verschiedene Insektenarten leben können!
      Weil Eichen hartes Holz besitzen und alt werden können, findet man dort oft verschiedene Höhlen. Die sind bei vielen Vögeln, wie zum Beispiel dem Mauersegler, beliebt als Nistplatz.
      Die Blätter der Eichen bieten an heißen Tagen Schatten für Tiere und Pflanzen und die Eicheln, die hoffentlich auch irgendwann an unserem Baum wachsen, sind wahre Leckerbissen für Wildschweine, Rehe, Eichhörnchen und Vögel. Wir sind sehr gespannt, wer sich so alles im Laufe der Jahre auf oder in der Nachbarschaft unserer Eiche ansiedeln wird!

      Ein großes Vorbild

      Die Femeiche oder Rabeseiche in Raesfeld im Münsterland ist eine der ältesten Eichen in Deutschland, vermutlich zwischen 800 und 1000 Jahre alt. Sie ist über 11 Meter hoch und ihr Stamm hatte, als er noch intakt war, einen Umfang von 12 Metern. Ihren Namen hat die Femeiche von den so genannten Femegerichten, die gegen Ende des Mittelalters unter dem Baum stattfanden und bei denen über Menschen wegen Schwerverbrechen wie Mord, Raub oder Brandstiftung geurteilt wurde. Seit 1996 ist die Femeiche ein Naturschutzdenkmal.

      Inzwischen ist die Femeiche fast vollständig hohl und die Krone, die sich aus dem Reststamm gebildet hat, muss von Holzstangen gestützt werden. Ob unsere Eiche wohl auch so groß, stark und alt wird?