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Sendetermin: 07.03.2022 19:04 Uhr

Herzfunk: Warum provozieren manche ohne Grund?

Kleine Spielereien oder jemanden herausfordern, das kommt täglich vor. Normal. Aber manche Kinder fangen erst richtig an, wenn der andere nicht mehr will. Nicht normal. Was du tun kannst, erfährst du hier.

Ärgern, nerven, nachäffen, Sachen machen, die dem anderen nicht gefallen. Und dann nicht aufhören damit, obwohl jemand sagt "Lass mich in Ruhe!" - das alles nennt man provozieren.

Warum das manche machen und nicht lassen können?
Darauf gibt es mehr als eine Antwort.

  • Manche Kinder wollen mit Provokationen andere wütend machen. Sie lassen nicht locker, bis ein Kind ganz ausrastet, anfängt zu hauen oder zu weinen. Sie provozieren, damit das Kind vor den anderen dumm dasteht.
  • Manche fühlen sich toll dabei, wenn sie über andere bestimmen können. Beim Provozieren kommen sie sich besonders groß und mächtig vor. Deshalb machen sie andere Kinder klein mit ihren Provokationen. Vielleicht weil sie selbst viel kleiner sind, als man denkt?
  • Manche Kinder wissen einfach nicht, wann es genug ist. Sie kennen kein Maß und kein Ende beim Nerven von anderen. Vielleicht macht es ihnen Spaß, wenn sich jemand ärgert. Vielleicht denken sie, das ist lustig. Was sie bestimmt noch nicht wissen ist, dass sie bald schon ziemlich allein dastehen können.

Tipp

Genau hinhören, wenn jemand "Nein!" sagt. Und dann aufhören mit dem Provozieren. Wenn man mit anderen Kindern befreundet sein will, muss man das können.

Was kann man tun?

Oft schaffen es Schulkinder ganz gut, selbst eine Lösung zu finden, die weiterhilft. Wenn sich die Klasse einig ist, kann man einem Kind, das oft unsinnig provoziert, wieder und wieder geduldig erklären: Provokationen sind blöd und nerven. Die Klasse akzeptiert das nicht und das muss aufhören. Das ist besonders wichtig, wenn es ein Kind nicht schafft, sich zu wehren.

Hilfe von Erwachsenen holen kann nötig sein

Wenn das nicht genügt, können andere und Erwachsene eingeschaltet werden: Eltern, die Pausenaufsicht, das Streitschlichterteam der Schule, die Schulsozialarbeiterin, der Klassenlehrer. Sie alle können helfen und vermitteln.