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Sendetermin: 21.02.2022 19:30 Uhr

Herzfunk: Wo sind die Babys, bevor sie in Mamas Bauch sind?

Lia wollte vom Herzfunk wissen, wo das Baby war, bevor es im Bauch seiner Mutter war. Herzfunk-Reporterin Katrin Sanders hat mit Viertklässlern aus Villip eine Antwort gefunden.

Bevor das Baby im Bauch seiner Mutter heranwachsen kann, muss es erst einmal gemacht werden. Das übernehmen die Eltern des Kindes. Sie haben alles, was es braucht, damit das Baby entstehen kann: Die Mutter hat eine reife Eizelle in ihren Eierstöcken. Der Vater hat Samenzellen, die man auch Spermien nennt, in seinen Hoden. Wenn beides zusammenkommt und Samen und Eizelle verschmelzen, entsteht ein Baby. Im Bauch seiner Mutter kann es dann weiterwachsen, bis es geboren wird.

Wie geht "Verschmelzen"?
Üblicherweise werden Babys gezeugt, wenn die Eltern Sex haben. Man kann auch Geschlechtsverkehr sagen oder "Liebe machen". Beim Liebe machen kommen die Samen des Vaters durch die Vagina der Mutter in die Gebärmutter. Es sind viele Millionen Samen, die bei einem Samenerguss aus dem Penis kommen. Aber nur eine einzige Samenzelle wird gebraucht, damit die Befruchtung der Eizelle erfolgreich ist und ein Baby daraus wird. Die Samenzelle, die zuerst bei der Eizelle angekommen ist, gräbt sich mit dem Kopf voran die Eizelle. Im selben Moment verbinden sich die beiden Zellen untrennbar miteinander. Sie verschmelzen und die erste Körperzelle des Babys ist da.

So funktioniert die Befruchtung von Eizellen
Wenn das gelungen ist, haben die vielen übrig gebliebenen Spermien keine Chance mehr auf Erfolg. Denn die Eizelle verschließt sich, sobald sie die erste Samenzelle aufgenommen hat. Nur selten gelingt es, dass es zwei Spermien schaffen, sich gleichzeitig in die Eizelle einzugraben. Dann gibt es Zwillinge. Millionen Samenzellen in jedem Samenerguss veranstalten geradezu ein Rennen. Jede will als Erste bei der Eizelle der Frau ankommen. Die Spermien sehen ein bisschen aus wie Kaulquappen im Teich mit ihrem beweglichen Schwanz, den sie zur Fortbewegung brauchen.

Können Frauen auch ohne Sex schwanger werden?
Ja. Manchmal wünschen sich Eltern sehr ein Baby. Sie haben Sex – aber die Befruchtung klappt nicht. Dafür kann es viele Gründe geben. Manchmal sind die Samen des Mannes nicht flink genug. Oder die Frau hat zwar reife Eizellen in den Eierstöcken, aber sie kommen nicht durch den Eileiter durch. In solchen Fällen kann man eine künstliche Befruchtung machen. Dabei wird das, was sonst im Körper der Frau passiert, in einem Labor nachgemacht. Das heißt: Eine Eizelle wird aus der Frau genommen und der Mann gibt aus seinem Körper Spermien ab. Beides wird dann in einer Fachklinik in einer Glasschale zusammengebracht. Zum Beispiel, indem die Samenzelle mit einer Pipette aufgenommen wird und unter dem Mikroskop direkt in die Eizelle eingeführt wird. Anschließend wartet man ab, ob die Befruchtung gelungen ist. Das sieht man daran, dass die erste Zelle anfängt, sich zu teilen. Sie verdoppelt sich auf diese Weise immer weiter und weiter. In kurzer Zeit entsteht so ein richtiger Zellhaufen. Wenn der groß genug ist, wird er in die Gebärmutter der Frau eingesetzt und kann dort zu einem Baby weiter wachsen.