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Sendetermin: 30.01.2023 19:04 Uhr

Hat das Herz was mit dem Verliebtsein zu tun?

Mischa hat uns die Frage gestellt, ob verliebt sein, was mit unserem Herz zu tun hat. Sie passt natürlich perfekt in den Herzfunk. Das finden jedenfalls Kinder aus der Gesamtschule Bergheim. Sie haben uns einiges dazu erzählt. Außerdem erfährst du, wo im Körper das Verliebt sein stattfindet.

Hat verliebt sein was mit unserem Herz zu tun?

Mädchen macht Herz-Zeichen

Ja und Nein!

Nein: Weil der schnelle Herzschlag, den Verliebte spüren, durch Hormone ausgelöst werden, die im Gehirn gebildet und ausgeschüttet werden. Ja: Weil wir das Verliebtsein am Herzschlag ganz besonders spüren.

Verliebt sein ist purer Stress im Körper

Wenn wir uns frisch verlieben, werden bestimmte Hormone ausgeschüttet. Hormone sind Botenstoffe unseres Körpers. Diese Hormone bringen den Puls auf Trab und sorgen so dafür, dass die Durchblutung im ganzen Körper insgesamt stärker ist und schneller abläuft.

  • So erklärt sich, warum einem manchmal ganz warm wird, wenn man vor der Person steht, in die man verliebt ist.
  • Mehr Durchblutung ist auch der Grund dafür, dass man rote Backen kriegt vor lauter Freude und Aufregung, wenn man die Person sieht, die man liebt.
  • Und auch das Herz schlägt vor lauter Aufregung schneller als gewöhnlich – und deshalb kann man das Verliebtsein so gut am Herzen spüren.

Besonders das Herzklopfen haben die Verliebten immer schon deutlich wahr genommen. Wahrscheinlich ist man deshalb auf die Idee gekommen, dass das Herz das perfekte Liebeszeichen ist.

Hormone mit hübschen Namen steuern die Liebe

Im Körper werden Hormone produziert und ausgeschüttet, die alles steuern, was beim Verliebt-Sein wichtig sein kann: Aufregung, große Freude und Zusammenhalt.

Das Glücks- und Liebeshormon Adrenalin

Adrenalin ist das Hormon für alles, was aufregend ist. Ob akute Liebe, Panik vor Tigern oder ein schwerer Mathetest – in solchen Ausnahmesituationen schüttet der Körper Adrenalin aus.

Dieses Hormon sorgt für erhöhte Aufmerksamkeit: Es beschleunigt den Blutdruck und bewirkt damit oft zwei Dinge zugleich: Wir sind hellwach und angespannter als normalerweise. Wir handeln aber zugleich weniger nach einem guten Plan, als wir es sonst tun.

Dieses Stresshormon sorgt also dafür, dass wir uns instinktiv richtig verhalten und uns von unseren Gefühlen leiten lassen.

Der Glücklichmacher Dopamin

Dopamin wird ausgeschüttet, wenn es einem besonders gut geht. Bei großer Freude, beim Verlieben oder einem super Ergebnis im Sport wird im Körper Dopamin gebildet. Man fühlt sich wohl und glücklich und könnte Bäume ausreißen. Dopamin bewirkt fast so etwas wie einen Rausch im Körper – und das kommt dem Zustand von heftig Verliebten ziemlich nahe.

Das Kuschelhormon  Oxytocin

Auch dieser Stoff wird vom Gehirn ausgeschüttet: Oxytocin. Dieses Hormon wird besonders durch Körperkontakt und Wärme freigesetzt – daher kommt der Name „Kuschelhormon“. Wenn ein Paar schon etwas länger zusammen ist, wird sogar vermehrt Oxytocin ausgeschüttet und man sagt, dass dieses Hormon die Bindung zwischen zwei Menschen stärkt.

Herzgeschichte

Schon für die Menschen der Steinzeit hatte das Herz eine besondere Bedeutung. Sie haben in ihren Wohnhöhlen in Frankreich oder Spanien manchmal auch den Tieren ein Herz gemalt. Auch für viele Völker und Kulturen nach der Steinzeit war das Herz als Sitz der Gefühle im Körper wichtig – oft wichtiger als das Gehirn. In Ägypten wurde zur Zeit der Pyramidengräber beispielsweise das Herz als einziges Organ einbalsamiert und so für die Ewigkeit erhalten – während man das Gehirn eines Toten wegwarf. Im Mittelalter vor 800 Jahren wurde das Herz in vielen Liedern besungen und Texte und Gedichte wurden geschrieben, in denen oft die Reimwörter "Herz und Schmerz" vorkamen. Aus dieser Zeit haben wir bis heute unsere Gewohnheit, das Herz als Liebeszeichen zu malen.